Schön, dass ich Chris heute vertreten darf, während sie hoffentlich kräftig flittert! Ich bin Katharina und wohne in einer der schönsten Städte, in denen man im Norden heiraten kann: in Lüneburg. Als Foodbloggerin bin ich hauptamtlich für das leibliche Wohl zuständig – aber heiraten und gut essen gehören ja unverrückbar zusammen, nicht wahr? Auf meinem Foodblog Katharina kocht. schreibe ich entsprechend über Essen und Trinken, über das (zuckerfreie) Backen und immer wieder über mein Leben  zwischen Küche und Garten, Job und Familie und über Alltagsskurrilitäten.

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Als Chris mich fragte, ob ich einen Gastpost rund um das Thema „Freunde der Handarbeit“ schreiben möchte, habe ich erst einmal ganz intensiv an meine eigene Hochzeit gedacht.

Vieles an unserer Hochzeit war handgemacht, am liebsten hätte ich kleiner Kontrollfreak auch noch die Hochzeitstorte selbst gebacken! Zum Glück habe ich das dann doch den Profis überlassen und mich dafür den Dingen zugewandt, die mir ebenfalls sehr wichtig waren: zum Beispiel den Gastgeschenken. Da wir im Sommer geheiratet haben und die Erdbeersaison in vollem Gange war, gab es für die Gäste unter anderem Erdbeer-Espresso-Konfitüre. Das Rezept findet Ihr übrigens auch auf meinem Blog.

Seit unserer eigenen Hochzeit kann ich selbstgemachte Gastgeschenke noch viel mehr schätzen als vorher. Ich finde es großartig, wenn das Brautpaar die Mühe nicht scheut, individuelle Geschenke in Handarbeit herzustellen und viel Liebe und Zeit in Verpackung und Dekoration zu investieren. Aber Zeit…. Zeit ist leider etwas, was rasend schnell zu vergehen scheint, je näher die Hochzeit rückt, und dummerweise hat noch kein Online-Shop den 48-Stunden-Tag für gestresste Bräute im Angebot. Ich hätte sonst sofort einen oder zwei genommen! Deswegen habe ich heute ein DIY-Gastgeschenk mitgebracht, das man sehr gut schon ein paar Wochen im Voraus herstellen kann: Aromatisiertes Salz. Das wird ja bekanntlich besser, wenn es eine Weile durchgezogen ist, insofern kann man das Projekt gut an einem noch nicht komplett vollgestopften Sonntag starten.

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Damit die Gläser auch gleichzeitig als Platzkärtchen fungieren können, habe ich eine passende Dekoration aus Packpapier und Kupfergarn gebastelt. Dabei messt Ihr für die Glas-Etiketten den Durchmesser des Deckels und zeichnet entsprechend große Kreise auf das Packpapier. Diese schneidet Ihr dann aus (je nach Anzahl der Gastgeschenke lohnt sich hier auch der Kauf eines Kreisstanzers) und beschriftet sie mit einem weißem Stift oder Edding. Für die Namensschilder habe ich das Packpapier in ca. 1,5 cm hohe und 6 cm breite Streifen geschnitten und die Enden „eingezackt“. Auch diese sind mit weißem Stift beschriftet worden. Mit Kupfergarn habe ich sie an Rosmarin-Kränze gebunden. Die Kränze aus frischem Rosmarin sind ein schönes Deko-Element, wenn Ihr nur wenige Gäste habt und/oder wenn Euer Florist sie für Euch binden kann, da sie leider nicht sehr lange frisch bleiben. Ansonsten kann man natürlich immer auf kleine Dekokränze aus anderem Grün oder aus Stoff zurückgreifen.

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Vanille-Salz und Zitronen- Rosmarin-Salz

Den Variationsmöglichkeiten bei Kräutersalzen ist kaum ein Ende gesetzt, dieses sind meine beiden Favoriten. Außerdem sind die  beiden ein schönes „Paar für Paare“, da die meisten Hochzeitsgäste ja doch im Doppelpack kommen und so jeder etwas anderes erhält und als Erinnerung nach Hause nehmen kann.

Das Vanillesalz schmeckt extrem gut zu allem Tomatigen und ist ideal zum Backen, das Zitronen- Rosmarin-Salz passt toll zu Fisch oder Geflügel.

Ihr braucht:
Kleine Gläser mit ca. 80 ml Inhalt, ich habe Gläser von Weck benutzt, aber es gibt auch hübsche kleine Schraubdeckelgläser

Pro Glas:
ca. 70g feines Meersalz oder 50g Fleur de Sel (oder eine Mischung aus beidem)
Für das Vanillesalz: 1/2 Vanilleschote auf 70g Salz
Für das Zitronen- Rosmarin-Salz: die Schale von 1/2 Zitrone und 1 Zweig Rosmarin auf 70g Salz

So geht’s:
Für das Vanille-Salz die Schote längs halbieren und das Mark auskratzen. Das Salz in eine Schüssel geben und das Vanillemark am besten mit den Fingern in das Salz einarbeiten. Die ausgekratzte Vanilleschote kleinhacken.  2-3 TL Salzmischung abnehmen und mit der Vanilleschote im Blitzhacker so lange hacken, bis auch die Schote quasi pulverisiert ist. In größeren Mengen geht das recht gut, es funktioniert übrigens auch mit dem Pürierstab, wobei da etwas mehr Geduld gefragt ist. Alles vermengen und entweder sofort in die kleinen Gläser füllen oder in einem großen Glas zunächst etwas ziehen lassen und dann umfüllen.

Für das Zitronen-Rosmarin-Salz die Schale der Zitrone fein abreiben. Rosmarinblättchen abzupfen und sehr fein hacken. Dann beides mit dem Salz mischen, dabei die Zitronenschale und den Rosmarin gut mit den Fingern unter das Salz reiben, damit die Aromen aufgenommen werden. Auf einem Backblech ausbreiten und bei 100°C ca. 30 Minuten im Ofen trocknen, dabei das Blech immer mal schütteln. Herausnehmen und abkühlen lassen. Auch hier: entweder gleich in Gläser füllen (darauf achten, dass die Mischung aus Zitronenschale und Rosmarin in etwa gleich verteilt ist) oder zunächst in große Gläser abfüllen und bis zum Verpacken  dort lagern.

Weitere leckere Salz-Kombinationen (jeweils für 1 kleines Glas und ca. 70g Salz gerechnet)
– Fein abgeriebene Schale von 1/2 Orange + 1 TL grob gemahlener schwarzer Pfeffer – toll für Steaks
– 2 getrocknete, zerbröselte Chilischoten und etwas gemahlene Vanille – gibt einen orientalischen Kick
– Thymian und abgeriebene Zitronenschale und getrockneter Knoblauch – ein schönes Fischgewürz
– Jeweils 1 TL schwarzer und heller Sesam, geröstet – ein leckeres Dip-Salz

 Bezugsquellen – wo bekommt Ihr was?

WECK-Gläser sowie Runddeckelgläser via Gläser und Flaschen
Vanilleschoten über Madavanilla – besonders günstig und für diese Zwecke bestens geeignet ist Bruchvanille.
Kupfergarn via Garn und Mehr.
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